Gesundheitliche
untersuche in
der Viehzucht.
Wagyu ist eine einzigartige Rasse, deren Fleisch durch herausragende Marmorierung besticht. Die Erforschung der Wagyu Genetik ermöglichte erst diese Marmorierungseigenschaften anzuzüchten, sowie Fleischertrag und Zuchteigenschaften laufend zu verbessern. Alle Viehrassen, darunter auch Wagyu, sind anfällig auf unerwünschte Erbfehler. Fortschritte in der Molekulargenetik erleichtern dabei die Entwicklung von geeigneten DNA Tests.
Dabei handelt es sich um autosomal rezessive Erbkrankheiten. Damit eine Erbkrankheit ausbricht, müssen daher jeweils 1 Paar des Allels (Genvariante) vorhanden sein.
Folgende vier Erbfehler
treten bei Wagyu auf:
Spherocystosis (B3)
B3 ist ein Defekt in der Oberflächenmembran der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die für den Sauerstofftransport im Blut wichtig sind. Vieh, das homozygot ist, also zwei Kopien des rezessiven Allels besitzt, leidet in der Folge an einer bestimmten Anämie. Es kommt zu Blutungen aufgrund der abnormalen roten Blutzellen. Der Tod tritt normalerweise innert den ersten 7 Tagen auf. In einigen Fällen werden die Tiere auch erwachsen. Ihr Wachstum ist aber stark verlangsamt.
Chediak Higashi Syndrome (CHS)
Das Chediak-Higashi-Syndrom (CHS) ist eine autosomal-rezessive Erkrankung, bei der eine Störung der weissen Blutkörperchen (Makrophagen) vorliegt. Weisse Blutkörperchen sind wichtig für die Immunabwehr. Tiere mit CHS haben ein geschädigtes Immunsystem und sind anfällig auf wiederkehrende bakterielle Infektionen. Anzeichen sind eine langsamere Blutgerinnung sowie eine auffallend helle Fellfarbe (Teilalbinismus). Sie haben ein auffallend helles Fell (Teilalbinismus). Ein erster Indikator ist bei der Geburt eine ungewöhnliche Blutung im Bereich der Nabelschnur.
Claudin 16 Deficiency (CL 16 )
oder Renal tubular dysplasia (RTD)
Beim CL16 liegt eine Genstörung auf Chromosom 1 vor, die in der Folge zu einem Nierenversagen führt. Die Krankheit bricht im späten Erwachsenenalter aus (ab ca. 2 Jahren). Tiere werden selten älter als 6 Jahre.
Factor XI Deficiency (F11)
F11 bezeichnet ein Protein, das für die Plasmabildung im Blut wichtig ist. Faktor XI – Mangel ist eine autosomale Erkrankung, die bei Wagyu mit einer leicht erhöhten Blutungsneigung verbunden ist. Der Gerinnungsfaktor XI ist in der Wirksamkeit herabgesetzt. Die betroffenen Tiere zeigen leicht verlängerte Blutungszeiten sowie eine ungewöhnliche Plasmakoagulation nach einem Trauma oder chirurgischem Eingriff, wie zum Beispiel Kastration und Enthornung. Diese Erbkrankheit ist nicht letal und hat keine Auswirkung auf das Leben des Tieres, das in der Regel ganz normal verläuft.
Erbfehlerdiagnostik – Kategorien
_ _F (free)
Bedeutet, dass die Probe getestet wurde und als frei von einer ursächlichen Genmutation/Erbfehler ist. Dieses Tier ist homozygot (= reinerbig), hat also zwei Kopien der normalen Genvariante (Allel).
_ _C (carrier)
Bedeutet, dass die Probe getestet wurde und ein Träger (Carrier) der ursächlichen Genmutation ist. Dieses Tier ist heterozygot (= mischerbig), mit einem mutierten Allel und einem normalen Allel. Es unterscheidet sich phänotypisch nicht von einem gesunden Tier. Dieses Tier kann die Mutation einem Nachkommen weitergeben.
_ _FU (free untested)
Bedeutet, dass das Tier wahrscheinlich frei von einer ursächlichen Genmutation ist, zum Beispiel, wenn beide Elternteile nachweislich keinen Gendefekt hatten. Das Tier wurde aber nicht getestet.
_ _A (affected)
Bedeutet, dass das Tier getestet wurde und die Erbkrankheit aufweist. Das Tier ist homozygot und hat zwei Kopien der Genmutationsvarianten. Der Gendeffekt tritt auch phänotypisch auf.
Exkurs Fett, gesättigte und ungesättigte Fettsäuren